Mittwoch, 13. Januar 2021

Markanter Anstieg der Lawinengefahr - Vorsicht!

Die nächsten Tage bringen eine angespannte Lawinensituation. Vorsicht im freien Gelände ist geboten! Der frische Triebschnee ist leicht auslösbar.

Wie kommt es zu dieser Situation:

Die Altschneedecke ist in allen Höhenlagen sehr unterdurchschnittlich. Durch die längere Kälteperiode haben sich aufbauend umgewandelte Kristallformen gebildet. Diese haben keinerlei Bindung zueinander. Zudem wird Oberflächenreif oder sehr kalter lockerer Schnee, der ohne Windeinfluss gefallen ist, vom Neuschnee überdeckt. Weiter sind auch dünne Krusten und lockere feine Schichten im Schneedeckenfundament eingelagert.

Die Folge ist, dass mehrere potenzielle Gleitschichten vorhanden sind.

Seit Dienstag Abend schneit es, am Mittwoch gibt es nur wenig Neuschneezuwachs bevor der Schneefall am Donnerstag wieder stärker wird. Dazu kommt starker bis stürmischer Wind aus West bis Nordwest. Somit werden frische störanfällige Triebschneeablagerungen gebildet. Sie überdecken die erwähnten Schwachschichten und sind daher störanfällig. Eine Auslösung von Schneebrettlawinen ist bereits durch geringe Zusatzbelastung möglich.

Bereits das Gewicht einer Person kann eine Schneebrettlawine auslösen!

Zur Gefahrenreduktion und Einschätzung der Lage sollte Zurückhaltung an erster Stelle stehen. Erfahrung in der Einzelhangbeurteilung ist erforderlich.

Kantige Kristalle rieseln aus der Schneedecke:


Bindungslose Schneekristalle verhalten sich ähnlich wie Kristallzucker:


Messstation Simonyhütte, 2200 m, Lufttemperatur [°C]


Messstation Krippenstein, 1960 m, Lufttemperatur [°C]

Messstation Hösskogel, 1850 m, Lufttemperatur [°C]





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